Computer Museum beider Basel CMbB
ColoBâle Pratteln (im Magnet Areal) und Gymnasium Bäumlihof

Öffnungszeiten in Pratteln: jeweils am letzten Sonntag im Monat, 14 bis 18 Uhr.


Per Email hier anmelden!

Voranmeldung erforderlich!
Ohne Anmeldungen verzichten wir ggfs. darauf zu öffnen.


Eintrittsbeitrag (freiwillig): 5 Fr/Person 10 Fr/Familie


Weitere Informationen zum Ausdrucken finden Sie in unserem Blog-Archiv


6. Dezember 2022

Sharing

 Teilen. Über Bibliotheken und das Teilen

In der Ausstellung «Teilen.  Über Bibliotheken und das Teilen» zeigte die  Schweizerische Nationalbibliothek  Anfang 2021 auch eine Station mit zwei historischen iMacs aus dem CMbB.  Das CMbB sorgt für ein funktionierendes Set Up inklusive historischem Router und dem unvergleichlichen Einwahlgeräusch des Modems um die letzte Jahrtausendwende.  Damit konnten die Besucherinnen und Besucher auf das  Webarchiv Schweizzugreifen, die Webseitensammlung der Nationalbibliothek.  

Die Pandemie hat aber bewirkt, dass diese Ausstellung – kaum dass sie geöffnet war – lwieder geschlossen werden musste, noch ehe  unsere Installation dokumentiert werden konnte.  

Hier noch ein Link zur erwähnten Ausstellung

 Teilen. Über Bibliotheken und das Teilen (admin.ch)

Das CMbB dankt für die Ausgaben in diesem Zusammenhang. 


1. Mai 2021

Das CMbB und die Kunstszene

 

In den Jahren 2007 und 2008 konnten wir mit Geräten aus unserem Museum bei zwei Kunstinstallationen mitwirken.

2007 beteiligten wir uns an der Ausstellung Passé Immédiat im alten Museum plug.in am St.Alban Rheinweg (dem Vorgänger vom Haus der elektronischen Künste). Dieses Kunstprojekt wurde im darauf folgenden Jahr weitergeführt und unter dem Namen «Progressive Computerspirale mit Notausgang» und an der Art Unlimited gezeigt. Auch dieses Mal konnten wir mit unseren Geräten dabei sein.

 



An sich sollte das Projekt schon damals weitergeführt werden, aber es blieb lange im Dornröschenschlaf, bis es Jahre später wachgeküsst wurde. Dieser Tage hat die Galerie Draxler Nagel in Köln das Projekt wieder aufgenommen.

Mussten wir damals noch einen Teil unserer Ausstellungsgeräte verwenden, um genügend Material für die Installation bereitzustellen (was vor Ort in Basel kein grosses Problem war), so konnten wir nun 12 Jahre später genügend Material aus unserem Fundus dauerhaft zur Verfügung stellen.

Anfang März wurde der Transport nach Köln vorgenommen und die Ausstellung ist inzwischen eröffnet. Hier der Link dazu:


Christian Philipp Müller Progressive Computerspirale mit Notausgang

 

Das CMbB dankt für die finanzielle Unterstützung durch die Galerie Nagel Draxler und wünscht für das Projekt viel Erfolg.

 

1. Mai 2021                                                               Gerald Süss

 

25. April 2021

Das CMbB als Helfer bei einem Produktionsausfall

Im vergangenen Oktober wurden wir von der Firma Lignotrend in Weilheim-Bannholz / Deutschland angefragt, ob wir recht kurzfristig einen PC vom Typ 80486 liefern könnten. Hintergrund war eine Maschine zur Holzbearbeitung, welche wegen des defekten PCs nicht mehr genutzt werden konnte.

Natürlich haben wir solche Geräte und sind grundsätzlich auch bereit, nicht nur Kulturinstitutionen, sondern auch kommerzielle Unternehmen zu helfen.

Unser Museum hat sich ja dem Bewahren von historischen Computern und dem ihrer Funktionstüchtigkeit verschrieben. So hat uns besonders in einem Fall zu helfen, wo ältere Geräte noch tatsächlich im Einsatz sind, sich auch Geschichte und Gegenwart berühren.

 Es stellte sich aber heraus, dass das in der Firma ausgefallene Gerät nur defekt war und wir die Reparatur durch Austausch der betroffenen (auch schon historischen) Komponenten im Museum durchführen konnten. Somit war es möglich, die Produktion erfolgreich wieder aufzunehmen.

Wir freuen uns, dass wir helfen konnten. Für die Ausgaben an unser Museum danken wir herzlich.

 30.3.2021 Gerald Süß                                                                                               

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 




 

4. Juni 2020

Daniel Aubry


Daniel, du wirst uns fehlen. Du warst einer der treuesten Mitstreiter in unserem Museum. Praktisch jeden Freitag kamst du in die ColoBâle, manchmal haben wir es nicht einmal gemerkt, aber plötzlich bist du da gewesen. Immer hattest du etwas zu reparieren (es geht ja viel kaputt bei uns), immer wieder brachtest du etwas von deinen Schätzen, immer wieder hattest du eine spezielle bis verrückte Idee. So auch dieser riesige, spektakuläre Beamer, der vor vier Wochen so schön zu rauchen begann, als du ihn eingeschaltet hast. Daheim dann hast du den Fehler repariert, so dass die Projektion schon mal funktionierte. Aber eben noch nicht das, was du zeigen wolltest.
Wir haben uns dann doch gewundert, dass du danach zweimal nicht gekommen bist, obwohl dein Projekt bzw. dein Projektor auf dich wartete. Und dann mussten wir schmerzlich erfahren, dass du nicht einfach nur nicht gekommen bist, sondern in Zukunft überhaupt nicht mehr kommen wirst.

Es ist jetzt 13 Jahre her, dass wir uns kennen lernten, dort im Plugin anlässlich der Ausstellung Computerspirale. Du und deine Kollegen vom CCC habt damals auch unseren Intergraph zum Laufen gebracht und euch rührend um unseren Indy gekümmert.


Seitdem bist du regelmässig zu uns ins Computer Museum gekommen und warst das Bindeglied zwischen dem CCC und uns. Du warst dabei, als unser Verein CMbB geboren wurde, und hast ihn mit aus der Taufe gehoben. Es war wohl – wie einer von uns bemerkte – die kürzeste Gründungsversammlung eines Vereins.

Es gibt nicht viele Bilder, die Dich im Computer Museum beider Basel oder anderswo zeigen. Angeblich seist Du – so meinte jemand – ein wenig fotoscheu gewesen. Wir haben aber davon nicht viel gemerkt, gleichwohl mag es wahr sein. Ein anderes Bild von Dir entstand bei der Inbetriebnahme unseres Videowriters. Es ist typisch für Dich:





Du lehntest dich entspannt zurück, nach vollbrachter Tat. Eindrucksvoll deine gewaltige Haarpracht.

Lieber Daniel, du wirst immer bei uns im Museum sein. Dein Bild ist in unserem Herzen, aber es wird auch einen Ehrenplatz neben dem Eingang bekommen, gleich neben dem Bild von Dennis Ritchie, dem Vater von Unix.

Daniel Aubry ist in der Nacht auf den 29. Mai nach einem Hirnschlag gestorben.



4. Januar 2020

Dial-up ISP im CMbB nachgebaut

Vor allem in den Jahren vor der flächendeckenden Einführung von DSL, Kabelmodems und ISDN sowie weiteren fest verbundenen und drahtlosen Netzwerktechnologien gingen Privatpersonen mehrheitlich über die Telefonleitung "online", bzw. nutzten diese, um Daten von Ihrem mit anderen Computern auszutauschen. Das Internet entwickelte sich langsam zu einem öffentlichen Tummelplatz, und die elektronische Post "E-Mail" erfreute sich zunehmender Beliebtheit. Möglich wurde dies v.a. durch den Einsatz von Telefonleitungs-MODEMs (MOdulator / DEModulator). Das Prinzip wurde schon sehr früh zur Datenspeicherung auf Tonbändern bei Computern eingesetzt, und zahlreiche Heimcomputer verfügten aus Kostengründen zunächst nur über Kassettenrecorder-Anschlüsse zur Datenaufzeichnung.
eingebautes Tonbandlaufwerk zur Datenspeicherung

Hierbei werden Daten in Tonsignale "moduliert", aufgezeichnet, und bei Wiedergabe wieder in digitale Werte "demoduliert". Eben dieses Prinzip ermöglicht es auch, die für die Übermittlung von Tönen konzipierten Telefonleitungen ohne Veränderung derselben zur digitalen Datenübertragung zu nutzen, indem die Daten als analoges Tonsignal ausgetauscht werden. Da eine Telefonleitung in beide Richtungen Toninformation überträgt, können auch zwei Computer über jeweils einen MODEM an jedem Ende der Leitung miteinander "telefonieren". Zunächst waren Modems als sog. Akustikkoppler ein biegsames Gegenstück zu einem Telefonhörer, das man mit Gummi-Muscheln auf einen Hörer aufsteckte. Hier ist die Tonqualität und damit das störende Rauschen natürlich ganz erheblich, weil der Ton zunächst vom Lautsprecher am Telefonhörer von einem Mikrofon im Akustikkoppler aufgenommen wird und die Wiederhabe von Ton aus dem Akustikkoppler aus einem Lautsprecher im Koppler durch das Mikrofon im Telefonhörer erfasst wird.

Akustikkoppler am tragbaren EPSON HX-20 unten links; das beige Gerät mit den beiden schwarzen runden Gummi-Muscheln
Auf der Gegenseite waren weitere zwei Sätze an Lautsprecher-Mikrofon-Kombinationen im Einsatz. Die Post lockerte ihre Bestimmungen und erlaubte den Anschluss privater Geräte an ihre Leitungen (sicherlich ein Grund für die initialen umständlichen Akustikkoppler). Daraufhin eliminierte man die Störquellen (Mikrofon / Lautsprecher), indem man einen MODEM direkt an eine Telefonleitung schloss. Mit einem MODEM liessen sich im Idealfall 56 kBit/s Datenübertragung erreichen; das entspricht ca. 5 kb/s. Viele Modems funktionierten jedoch deutlich langsamer, z.B. 28 kBit/s.

Heute (2020) wirkt das extrem langsam. Dial-up Internetprovider, als Rechenzentren, die man per Telefonnummer anwählen konnte, um einen Internetverbindung herzustellen, gibt es praktisch nicht mehr; MODEM-Funktion findet sich heute typischerweise in Routern, wobei teilweise weiterhin noch Telefonleitungen als Signalträger genutzt werden (DSL). Die digitalen Endgeräte (PCs, Smartphones, Smart-TVs, usw.) erhalten den Internetzugang dann entweder per LAN (Ethernet) oder WLAN (drahtloses Netzwerk).

Dank findiger Bastler (thanks!!!: https://dogemicrosystems.ca/wiki/Dial_up_server und asterisk-Fix: mit neuem Repo https://bugs.launchpad.net/ubuntu/+source/asterisk/+bug/1458323) haben wir mit Lubuntu 16.04 den Nachbau hinbekommen. Die Telefonzentrale ist eine FritzBox (Kabelmodem-Modell).
MODEM: unten links auf seiner gelben Schachtel (E288MX); daneben der Lubuntu-Laptop; darüber das "Web Touch one"; rechts oben neben dem Schild "Server & Netztwerk" die FritzBox als Telefonzentrale.

Jetzt können wir u.a. auf dem "Web Touch one" Prototyp Internet-Telefon von Alcatel (ein embedded Computer aus den 1990ern mit Webbrowser; damals seiner Zeit voraus und nie vermarktet) eine Webseite anzeigen, die bewusst einfach gehalten ist.

Hier das ganze in Aktion mit Ton, der einerseits aus dem Lautsprecher des "Web Touch one", andererseits aus dem Lautsprecher des Modems kommt. Man beachte die Ladezeit für das relativ kleine Bild auf der Webseite! Die "TX" (transmit)-Leuchte am MODEM leuchtete praktisch konstant.






28. November 2019

Das CMbB nun an zwei Standorten

Der Standort im Gymnasium Bäumlihof ist vollständig eingereichtet und der Schule für den Informatikunterricht übergeben worden. Dieser soll ab nächstem Schuljahr wieder Pflichtfach werden und wir hoffen, dass das Museum in der Schule dafür genutzt werdern wird.

Am Standort in der Firma ColoBâle in Pratteln gibt es das Museum ebenfalls noch und es entwickelt sich. Wir treffen uns jede Freitagnacht zum Baseln, Diskutieren, Organisieren. Zum Teil kommen Besucher vorbei (bitte vorher anmelden), die sich für unsere Arbeit interessieren.
Daneben haben wir das Museum dort jeden letzten Sonntag im Monat für die Allgemeinheit geöffnet und wir können immer wieder Interessierte begrüssen, teil einzeln, teils als Familien, wobei die Jungmannschaft sich vor allem in der Game Lounge amüsiert.
Wir haben uns schon daran gewöhnt, dass die erste Lautäusserung von Personen, die zum ersten Mal unsere Halle betreten, folgendes Wort ist: "Wow!"

Wir erhalten auch immer wieder Geräte überreicht, welche so vor dem Fortwerfen gerettet werden konnten. Zu erwähnen sind ein grosses programmierbares Wall Board, auf welchen eine Laufschrift mit verschiedenen Firmensignets zu sehen ist. Dann bekamen wir noch eine LISA von Apple, welche einer von uns zum Laufen zu brngen versucht.

Nach ausssen sind wir mit verschiedenen Presseveröffentlichungen in Erscheinung getreten, wie in der Badischen Zeitung, der Alsace, sowie den Quartierzeitungen Quart (Hirzbrunnen), Mozaik (Kleinbasel) und dem Neubadmagazin. Zwei Interviews sind als Videos veröffentlicht. All dies ist zu finden unter Presse/Medien (letzter Punkt Hauptseite).

Dann konnten wir für einen Event in der Alten Fabrik eine Game Lounge einrichten, und stellen zur Zeit eine Reihe von Geräten für eine Ausstellung im Landesmuseum in Zürich zur Verfügung. Weitere Firmenanlässe ausser Haus zeichnen sich ab.

Inzwischen ist auch der Film über Bruno Manser fertig geworden, in welchem wir für zwei Scenen, ein Büro und eine Polizeiwache, die Computerausstattung installiert hatten.

Unsere Mannschaft ist noch immer nicht sehr gross, auch wenn in diesem Jahr zwei Neue zu uns gestossen sind. Es gibt zwar immer wieder Interessierte, die vielleicht bei uns mitmachen würden, aber vielleicht den zeitlichen Aufwand fürchten. Diesen möchten wir ans Herz legen, dass jeder (und natürlich auch jede) selbst entscheiden darf, in wie weit er oder sie sich einbringen will. Wir kennen keine Anwesenheitspflicht oder dergleichen.
Seit einem Jahr sind wir ein gemeinnütziger Verein, wobei sehr viel Wert darauf gelegt wird, das es (praktisch) keine einschränkenden Statuten gibt.

Gerald Süss / Jürgen Hench

Hier die neusten Bilder von den neuen Räumen: